Kulturkreis Haunstetten e.V.

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OB Weber besichtigt ehemaliges Außenlager des KZ Dachau in Haunstetten

Am Dienstag, 03.August 2021 besichtigte auf Einladung des Kulturkreises Haunstetten und seiner Vorsitzenden Jutta Goßner Frau Oberbürgermeisterin Eva Weber das Gelände des ehemaligen Außenlagers Haunstetten des KZ Dachau im heutigen Hermann-Frieb-Park an der Inninger Straße.

Die Kulturkreis-Vorstandsmitglieder Altstadtrat Heinrich Bachmann und Landtagsabgeordneter Andreas Jäckel, Petra Loew (Leiterin der Stadtteilbücherei Haunstetten) erklärten zusammen mit Altstadträtin und Vorsitzenden Jutta Goßner der Oberbürgermeisterin die Historie des Außenlagers, das eines der größten Lager der Luftfahrtindustrie Deutschlands in der Zeit des Nationalsozialismus war.

Auf Grund des akuten Mangels an Arbeitskräften (trotz mehreren Tausend Zwangsarbeitern) reichten der Messerschmitt AG die Zahl an Arbeitern bald nicht aus. Auf Wunsch des Unternehmens wurde deshalb Anfang Februar an der Inninger Straße (zwischen Viehtrieb- und Afrastraße, östlich des Lagers "Star" für Zwangsarbeiter ) ein Lager für über 26000 männliche KZ-Häftlinge aus aller Herren Länder (Stand Januar 1944) gebaut. Umgeben von einem drei Meter hohen elektrisch geladenen Stacheldrahtzaun mit Sichtmatten, war es nachts beleuchtet und mit vier Wachtürmen an jeder Ecke.
Zu Fuß mussten die Häftlinge frühmorgens, bewacht von SS-Personal und etlichen Hunden zu ihrer zwölf Stunden- Schicht in die Messerschmitt Werke laufen.

Nach zahlreichen Luftangriffen der Alliierten ab Februar 1944 wurde das Außenlager am 13.04.44 vollständig zerstört, Hunderte von Häftlingen fanden den Tod. Es wurde nie wieder aufgebaut. Die überlebenden Häftlinge verteilte man an andere Orte: so z.B. Gablingen, Leonberg oder Pfersee.

Frau Oberbürgermeisterin Eva Weber versprach, dass die Stadt Augsburg die grausamen Schicksale der Häftlinge hier in Haunstetten auch in Zukunft nicht vergessen wird.

Jutta Goßner