Haunstetten wurde während des Nationalsozialismus durch die kriegswichtige Rüstungsindustrie der Messerschmitt-Werke geprägt. Die stürmische Expansion der Werke löste in Haunstetten eine ebenso stürmische Entwicklungsphase aus. 1933-1945 schnellte die Einwohnerzahl von 3000 auf 8000 hinauf. Bereits 1937-39 wurden für die Beschäftigen große Wohnsiedlungen( z.B. die Heimbau-Siedlung) gebaut. Für die ausländischen Arbeiter errichtete man Barackenlager (z.B. Lager Uhu und Lager Star). Anfang 1943 wurde an der Inninger Straße auf Betreiben der Messerschmitt AG von der SS ein Außenlager des KZ-Dachau für fast 3000 Häftlinge errichtet; zahlreiche Hinrichtungen lassen sich nachweisen.
Von Februar 1944 bis April 1945 wurde Haunstetten durch alliierte Flugzeuge massiv bombardiert: Ziel war die Vernichtung der Flugzeugindustrie. Präzise Opferzahlen sind schwierig zu ermitteln: Ca. 246 Haunstetter fielen an der Front, über 400 Menschen starben durch Bombenangriffe (KZ-Insassen, Fremdarbeiter, Bürger und Bürgerinnen).
Am 28.April 1945 marschierten US-Truppen in Haunstetten ein.
Der Kulturkreis errichtete mit Hilfe der Stadt Augsburg Informationstafeln auf dem Gelände des KZ-Außenlagers sowie Gedenktafel für die gefallenen bzw.vermissten Haunstetter Soldaten und die Haunstetter Opfer der Luftangriffe (Alter Friedhof).
Eine Übersicht der Erinnerungsorte aus der Zeit des Nationalsozialismus hat der Kulturkreis auf seiner Homepage #errinnerungsorte eingerichtet.
Foto/Bild:Kulturkreis Haunstetten e.V.