Zahlreiche Flurnamen dienten auch in Haunstetten zur Lokalisierung der land- und forstwirtschaftlichen Flächen. Diese Bezeichnungen stammen teilweise aus dem Mittelalter und überliefern die Ortsgeschichte. Sie erzählen von topografischen Gegebenheiten, einstigen Nutzungen, Grundbesitzern oder Ereignissen. Manchmal sind es schon lange unbekannte altdeutsche Wörter. So findet man in Haunstetten den Flurnamen „Nol“ für einen Hügel, wo nun die Straße „Auf dem Nol“ unterhalb der Hochterrassen-Hangkante entsprechend heißt. Manche Flurnamen erlauben interessante Rückschlüsse, wie „Leisenmahd“, nun verewigt mit dem gleichlautenden Straßennamen „Leisenmahd“. „Mahd“ steht für das Mähen und „Leis“ gilt als Vorläufer des heutigen Wortes Gleis. Gemeint ist somit ein Wiesengelände an einer Straße mit tiefen, gleisartigen Wagenspuren, die auf einen schon damals starken Verkehr hindeuten. Die Flur „Leisenmahd“ lag neben der heutigen Haunstetter Straße, einst eine wichtige Handelsroute nach Süden, die bereits die Römer als Via Claudia Augusta nutzten.
> Abhandlungen zu den Haunstetter Flurnamen können im Ortsarchiv des Kulturkreises eingesehen werden.
Foto/Bild:Kulturkreis Haunstetten e.V.