Wir wollen ein Kulturprogramm für und in Haunstetten mit seinen über 27000 Einwohnern bieten.
Ein Programm, das alle Bereiche der Kultur umfasst und den Bürgerinnen und Bürgern auch die Möglichkeit bietet, selbst aktiv zu werden. Dafür arbeiten wir ehrenamtlich seit 1990. Haunstetten mit seiner reichen Vergangenheit ist zu schade, nur reine "Schlafstadt" zu sein.
Neu: Kulturkreis Haunstetten sucht Zeitzeugnisse Näheres erfahren Sie
Fördermitglieder des Kulturkreises Haunstetten
Wir bedanken uns bei folgenden Institutionen und Firmen für ihre Förderung der Arbeit des Kulturkreises
Partner in Kultur sind
Verantwortlich für das Programm
Heinrich Bachmann, Andrea Brehme, Gerlinde Eberle, Harald Eckard, Jutta Goßner, Anita Höfle, Andreas Jäckel, Ludwig Luger, Anette Mayer, Petra Löw, Regina Tobias, Bülent Gecgüner, Lea Höfle und für die ortsgeschichtliche Sammlung Gertrud Widmeier und ihr Team.
Mitgliedsbeitrag
Jahresbeitrag: EUR 30,--
Mit 2,50 EUR pro Monat ermöglichen Sie ein abwechslungsreiches Kulturangebot in Ihrer Umgebung. Bei Veranstaltungen bitte Mitgliederausweis mitbringen. Mitglieder erhalten bei allen Veranstaltungen Ermäßigung (außer bei Führungen, Fahrten)
Die Ermäßigung wird dann an der Abendkasse zurückerstattet.
Unsere Beitrittserklärung ist im PDF Format und kann abgerufen werden.
Ortsgeschichtliche Sammlung
Sind Sie an Informationen über die Ortsgeschichte Haunstettens interessiert?
Besuchen Sie die Ortsgeschichtliche Sammlung des Kulturkreises.
Öffnungszeiten: Jeden 1. Mittwoch des Monats, 10.30 - 12.00 Uhr
Altes Rathaus Nebengebäude 1. Stock, Tattenbachstr. 15a
Vorverkaufssstellen
Stadtteilbücherei Haunstetten, ehem. Rathaus, Tattenbachstr. 15, Tel.: (0821)324-2726
Öffnungszeiten | |
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Montag | 13.00 - 18.00Uhr |
Mittwoch | 10.00 - 14.00Uhr |
Donnerstag | 13.00 - 19.00Uhr |
Ihre Brille, Inninger Str. 6, Tel.: (0821) 84396
Broschüren des Kulturkreises Haunstetten
Heft 1: Haunstetten im Bombenkrieg v. Karl Filser und Ludwig Feigl
Heft 2: Haunstetten im Jahre 1945 v. Karl Filser und Ludwig Feigl
Heft 3: Haunstetten - Archäologie eines Augsburter Vororts -
Zehn Jahre Ausgrabungen von 1986 bis 1996, reich bebildert,
8 Farbseiten!!!, verfasst von Dr. Lothar Bakker
dem Leiter des römischenMuseums.
Die Broschüren können bei der Stadtteilbücherei und der Ortsgeschichtlichen Sammlung erworben werden
Unser Programm ist im PDF Format und kann abgerufen werden.
Titel | Termin | von | bis | Treffpunkt | Kosten | Anmeldung | Beschreibung |
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!!!Abgesagt!!!Führung Wittelsbacher Schloss | 06.03.2021 | 11:00 | 13:00 | Die Führung wird zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt. |
Der Kulturkreis Haunstetten e.V. fordert die Bürger*innen Haunstettens auf, Unterlagen über die Zeit der Corona-Pandemie in unserem Stadtteil dem Stadtteilarchiv zu überlassen.
Wir denken an Plakate, Werbung, Informationsschriften usw. zum Thema Corona, die sich aber nur auf die Situation in Haunstetten beziehen.
Wir möchten diese Zeit für die Nachwelt dokumentieren!
Melden Sie sich unter kulturkreishaunstetten@web.de.
Sie können Material auch in den Briefkasten unserer Geschäftsstelle, Tattenbachstr.15a einwerfen.
Danke für Ihre Mithilfe
Jutta Goßner
Vorsitzende Kulturkreis Haunstetten e.V.
Datum:25.02.2021
Im März 1911 kauften Hugo Bein (1881 -1918) und Dr.ing. Karl Lehrburger (1879 - 1945), beide aus jüdischen Unternehmerfamilien in Augsburg und München stammend, die ehemalige Haunstetter Wachstuchfabrik - korrekter Name damals "Chemische Fabrik Haunstetten": So berichtet in ihrer Aprilnummer 1911 die angesehene Fachzeitschrift "Angewandte Chemie".
Im Augsburger Wirtschaftsleben mit seinen Nachbargemeinden spielten jüdische Familien in den Jahren, eine große Rolle, u.a. auch in der chemischen Industrie.
Damals, vor Einführung der Straßennamen hieß die Adresse der Chem.Fabrik Haunstetten Haus 110, seit 1972 ist es die Drususstraße (FOTO). Heute ist von der ehemaligen Fabrik in der Straße nichts mehr zu sehen und niemand erinnert sich an seine letzten Besitzer und ihre Schicksale.
In Haunstetten gab es seit Beginn des 19.Jh. in der Drususstraße eine angesehene Wachstuchfabrik, ihre Besitzer waren chronologisch Valentin Weber, Ferdinand Mittler und Heinrich Mayer. Neben Wachstüchern stellte man z.B. Fußbodenbeläge, Fensterrouleaux und Ölfarben her; eine Niederlage (Zweiggeschäft) befand sich zeitweise in der Augsburger Maximilianstraße.
Der neue Besitzer Hugo Bein starb 1918 als Soldat im 1.Weltkrieg. Auf dem Jüdischen Friedhof an der Haunstetter Straße ist eine zeitgenössische Gedenktafel für ihn und die anderen gefallenen jüdischen Augsburger zu sehen (FOTO).
Karl Lehrburger wohnte, wie damals viele Angehörige der bürgerlichen Oberschicht, in der Augsburger Kaiserstraße 43 1/2 (FOTO), heute Konrad-Adenauer-Allee.
Am 17.01.1920 teilt Dr.Lehrburger in der Haunstetter Zeitung den Lesern mit, dass er seine "Chemische Fabrik Haunstetten" samt Büro zum 01.01.1920 nach Augsburg-Oberhausen in die Hirblinger Straße verlegt habe. Ein Grund wird nicht genannt.
Im Mai 1932 feierte er noch die Bar-Mizwa, das Fest zur religiösen Mündigkeit seines Sohnes Norbert.
Doch bereits im August 1933, wenige Monate nach der nationalsozialistischen Machtergreifung kam Karl Lehrburger ins KZ Dachau (FOTO) und blieb dort bis Mai 1937 inhaftiert, wie die Akten des KZ zeigen.
1938 konnte er über Prag nach Palästina auswandern und in Haifa als Chemie-Ingenieur bei Shell bis zu seinem Tod 1945 arbeiten.
Zwischen 1933 und Ende 1938 emigrierten viele jüdische Bürger Augsburgs und suchten Zuflucht z.B, in den USA, Südamerika oder Palästina. Ab 1939 war dies jedoch unmöglich, der Massenmord an den Juden begann.
1938 aberkannte die Technische Universität München Karl Lehrburger aus antisemitischen Gründen die von ihm an der TU München 1907 erworbene Doktorwürde. Erst im Jahr 2006 - ganze 68 Jahre später! - wurde ihm von der Universität posthum der aberkannte Doktortitel wieder zuerkannt.
Ebenfalls 1938 wurde ihm die deutsche Staatsbürgerschaft entzogen.
Seine geschiedene Frau Ida emigrierte 1934 mit den beiden Kindern Margot (Sie hatte in Augsburg das Maria-Theresia-Gymnasium besucht.) und Norbert nach New York und starb dort 1976.
Viele Mitglieder der Familie Bein überlebten den Holocaust nicht, so z.B. Albert und Flora Bein, Mitbesitzer einer Käsegroßhandlung in Augsburg.
Sie emigrierten 1936 laut der New Yorker Historikerin Karen Franklin nach Amsterdam, wurden nach der Eroberung Hollands durch die Nationalsozialisten nach Sobibor deportiert und starben dort 1943, die Söhne bereits 1941 im KZ Mauthausen. Herbert Lehman, ihr Verwandter, der damalige Gouverneur von New York, konnte ihnen nicht helfen.
Wenn Sie nun einmal durch die Drususstraße gehen, dann denken Sie an das tragische Schicksal der beiden Unternehmer, das uns die Grausamkeit von Krieg und Diktatur zeigt.
Jutta Goßner
Kulturkreis Haunstetten e.V.
Vorsitzende 04.02.2021
Datum:07.02.2021
"Wissen Sie etwas über die Zeit des Komponisten Max Welcker in Haunstetten ?" , so fragte der Leiter des Dresdner Chores Dimuthea Ralf Schinzel vor einigen Monaten beim Kulturkreis Haunstetten an. "Das Archiv des Kulturkreises Haunstetten e.V. löste nach und nach das Rätsel seiner Zeit in Haunstetten auf" erklärte Vorsitzende Jutta Goßner
Max Welcker erblickte am 4. Dezember 1878 in Augsburg als Sohn einer Musikerfamilie das Licht der Welt.Sein Vater spielte als 1. Geiger 44 Jahre lang im städtisches Orchester Augsburg. Seine Mutter Amalie sang im Chor des Stadttheaters sowie der Stadtpfarrkirche St. Max.
Max Welckers (1878 - 1955) Lebensweg hatte ihn auch nach Haunstetten geführt . Als junger Lehrer unterrichtete er von September 1899 bis Juli 1901 im Schulhaus in der heutigen Dudenstraße. Die Schule war 1888 unter Bürgermeister Karl Seethaler gerade fertiggestellt worden: ca. 260 Kinder wurden dort von drei Lehrern unterrichtet. Die Zahl der Schulkinder wuchs rasch, 1900 gab es schon an die 335. Mit finanzieller Hilfe des Kommerzienrats Georg Käß konnte nach der Jahrhundertwende die Eichendorff-Schule erbaut werden. Die gemeindliche Kinderbewahranstalt im ehemaligen Schulhaus von 1888 wurde 1906 unter der Leitung von Schwestern des Klosters Maria Stern Augsburg eröffnet; die Schwestern leiteten sie bis 1974 - mit Ausnahme der Zeit des Nationalsozialismus. Heute ist dort Kindertagesstätte der Stadt Augsburg. (Bild Schule)
Im Gegensatz zu vielen anderen Gemeinden stellte Haunstetten seinen Lehrkräften Dienstwohnungen zur Verfügung und so wohnte Max Welcker in Haunstetten und konnte sich mit großem Eifer im Gemeindeleben einbringen.
Der junge Lehrer war engagierter Dirigent und Chorleiter der Sängergesellschaft "Einigkeit" und gab wiederholt Konzerte. Auch Singspiele und Operetten standen auf dem Repertoire und bildeten Höhepunkte im gesellschaftlichen Leben.
Sonntags spielte er in der neu gestalteten Kirche St.Georg die Orgel. 1886 bis 1888 war St.Georg unter Pfarrer Eberhard Spickermann um zehn Meter nach Westen verlängert und mit neuen Fresken versehen worden. (Bild St.Georg) Auch die Orgel war neu: vom Orgelbauer Offner geschaffen, eingefügt in ein neubarockes Gehäuse des Augsburger Kunsthändlers Carl Port.
Mit 29 Jahren veröffentlicht Max Welcker seine erste Kompositionen. In der Folge schreibt er Kirchenmusik, Messgesänge, Predigtlieder, sakrale Gesänge, Hymnen, Marien- und Weihnachtslieder, Kirchenlieder, Requien, Chorgesänge, weltliche Lieder und Humoristisches. Seine heiteren Kompositionen waren in Süddeutschland sowie der Schweiz und Österreich bekannt und beliebt.
Einer Statistik zufolge wurden bis 1933 alleine seine lateinischen Messen in mindestens 26 österreichischen Gotteshäusern aufgeführt.
Eine kleine Auswahl der Kirchenmusik: Bauernmesse "O Herr, ich trete zum Altar ", op. 205 für 1-2 stimmigen Volksgesang & Orgel; Ave Maria "Es will das Licht des Tages scheiden" (Text von Karl May) für Tenorsolo und Männerchor.
Doch das Heitere kam nicht zu kurz wie z.B. "Ein Lob der Weißwurst" op. 112/5 für Männerchor; "Ein Lied vom Schnupftabak" op. 114/7.
Seinen Lebensabend verbrachte Welcker seit 1944 in Krumbach, wo er 1955 hochgeehrt starb. Doch seine Werke gerieten in Vergessenheit. Bis sie in Dresden wiederentdeckt wurden.
2018 erschien in Dresden die Doppel-CD "Lichterglanz vom Himmelszelt" mit zahlreichen von Max Welcker komponierten Weihnachtsliedern, darunter 18 bis dahin unveröffentlichte.
Goßner Jutta
Datum:06.12.2020
Auf dieser Seite stellen wir Ihnen unsere besonderen Projekte vor, die wir in Haunstetten planen, oder auch schon in die Tat umgesetzt haben.
Klicken Sie auf die Vorschaubilder, und Sie bekommen nähere Informationen.
Dieses Archiv hat Ludwig Feigl aufgebaut. Im Lauf seines Lebens hat er eine stattliche Sammlung an schriftlichen Zeugnissen und Bilddokumenten zusammengetragen. In dieser Sammlung finden sich nicht nur Berichte zum aktuellen Geschehen, sondern auch Geschichten und Begebenheiten aus früherer Zeit.
In über 60 Ordnern kann sich der interessierte Besucher informieren über Geschichte allgemein (Bayern, Schwaben), Archäologie und die Geschichte Haunstettens vom ulrikanischen Dorf bis zur Stadt und bis zur Eingemeindung nach Augsburg, alte Anwesen und Ihre Besitzer, Straßennamen und ihre Herkunft, Gewässer, Wald- und Forstwesen, Landwirtschaft, Gewerbe, Industriebetriebe, wie z.B. Martini, Spinnerei & Weberei und die Kunstmühle, Kirchen und Schulen, Kindergärten, und soziale Einrichtungen, Gesundheitswesen, Vereine, die freiwillige Feuerwehr, Mundart, Brauchtum und Theater in Haunstetten.
Über Siebenbrunn gibt es ebenso Unterlagen, wie über die nähere Umgebung von Haunstetten. Es existieren Dokumente über die früheren Gemeinderatssitzungen, Wahlen, politische Parteien, Bürgermeister. Eine weitere Sammlung ist lebenden und verstorbenen Haunstetter Persönlichkeiten gewidmet. Auch über Georg Käß und die Gräfin Tattenbach liegt umfangreiches Material vor. In mehreren Ordnern wird über die Zeit des Zweiten Weltkriegs, die Nachkriegszeit und die amerikanische Besatzung berichtet. In einer bislang 50 Ordner umfassenden und stetig wachsenden Sammlung wird chronologisch alles dokumentiert, was über Haunstetten in der Presse zu finden ist.
Ein weiterer Bestandteil des Archivs ist die umfangreiche Fotosammlung. Zu fast allem, was in Ordnern dokumentiert ist, gibt es auch Bildmaterial. Viele Haunstetter Straßen wurden fotografiert, Gesamtansichten und einzelne Gebäude, es wurden Feste, Feiern und Klassentreffen im Bild festgehalten. Luftaufnahmen zeigen die Ausdehnung Haunstettens im Lauf der Jahre. Besonders interessant sind alte Postkarten und Aufnahmen von Haunstetter Straßen und Plätzen.
Interessante Dokumente und Fotos aus Privatbesitz, die sich z.B. in Haunstetter Nachlässen finden und zum Wegwerfen zu schade sind, nimmt das Archiv gerne an, um sie vor dem Vergessen zu bewahren.
Zu den Öffnungszeiten kann sich der interessierte Bürger im Leseraum gemütlich niederlassen und in aller Ruhe schmökern und in Geschichte schwelgen.
Gertrud Widmeier und Ludwig Luger freuen sich auf Ihren Besuch und beantworten gern Ihre Fragen.
Öffnungszeiten: jeden 1. Mittwoch des Monats von 10:30 - 12:00 Uhr und nach Vereinbarung unter Tel.: 0821 / 81 24 24
Ort: altes Rathaus, Nebengebäude, 1. Stock, Tattenbachstr. 15a